Crypto Mining Regulations in Pakistan: Was Sie 2025 Wissen Müssen
Mining-Lizenz-Eligibilitätsrechner für Pakistan
Was sich 2025 in Pakistan mit Kryptomining geändert hat
Im Juli 2025 hat Pakistan eine der radikalsten Wenden in der globalen Kryptowährungsregulierung vollzogen. Nach Jahren des rechtlichen Graubereichs - wo die Zentralbank Kryptowährungen als illegal einstufte, während lokale Initiativen sie förderten - wurde das Virtual Assets Act 2025 verabschiedet. Damit entstand die Pakistan Virtual Asset Regulatory Authority (PVARA), eine unabhängige Behörde, die erstmals Mining, Handel und andere digitale Asset-Aktivitäten legal und kontrolliert regelt. Für Miner bedeutet das: Endlich klare Regeln. Aber auch strenge Auflagen.
2.000 Megawatt Strom für Mining - aber nicht für jeden
Die größte Neuigkeit: Die Regierung hat 2.000 Megawatt (MW) Strom speziell für Bitcoin-Mining und KI-Rechenzentren bereitgestellt. Das ist kein kleiner Schritt. Wenn diese Leistung mit modernsten ASIC-Minern betrieben wird, könnte Pakistan einen Hashrate-Anteil von über 60 Exahashes pro Sekunde erreichen - und damit in die Top 5 der weltweit größten Mining-Länder aufsteigen. Bisher war Pakistan praktisch unsichtbar im globalen Mining-Kartell, hinter Ländern wie Iran, Indien und Thailand.
Doch dieser Strom kommt nicht aus neuen Kraftwerken. Er stammt aus bestehenden Kohlekraftwerken, die unter ausgelastet sind, und aus überschüssiger Energie in Regionen, wo viele kleine Unternehmen auf Solar umgestiegen sind. Das ist kein Verschwendung - es ist eine strategische Nutzung von Verschwendung. Die Regierung will nicht neue Kraftwerke bauen, sondern bestehende Kapazitäten nutzen, die sonst verloren gehen.
Wer darf minen? Die Lizenzierung ist hart
Nicht jeder kann einfach einen Miner aufstellen und loslegen. PVARA verlangt strenge Lizenzen. Für große Miner - mit einer Hashrate von mehr als 1 Exahash pro Sekunde - gilt Phase 1 der Lizenzierung ab Q3 2025. Aber hier kommt der Haken: Nur Unternehmen, die bereits eine Lizenz von der US SEC, der britischen FCA, dem EU-VASP-Rahmen, der UAE VARA oder Singapurs MAS haben, dürfen sich bewerben. Das bedeutet: Lokale Startups haben kaum eine Chance. Die Tür ist nur für internationale Player geöffnet, die schon bewiesen haben, dass sie regulatorisch sauber arbeiten.
Die Anträge müssen detaillierte Angaben enthalten: Welche Technik verwenden Sie? Wie viel Strom verbrauchen Sie? Wie sicher ist Ihre Infrastruktur? Und vor allem: Wie erfüllen Sie die FATF- und IMF-Standards? Es geht nicht nur um Technik - es geht um Compliance. Und wer nicht passt, kommt nicht rein.
Stromkosten: Keine Subventionen für Miner
Ein großer Streitpunkt war die Frage, ob Miner billigen Strom aus Haushaltsnetzen nutzen dürfen. Die Antwort: Nein. Die Regierung hat klargestellt: Mining ist ein Gewerbe. Und Gewerbe zahlt Gewerbestrom. Jede Mining-Anlage muss mindestens eine 500 kW-Verbindung haben und auf industriellen Tarifen betrieben werden. Das ist eine direkte Antwort auf die Bedenken des IWF, der vor einem massiven Verlust an staatlichen Einnahmen warnte - denn wenn Miner den subventionierten Haushaltsstrom nutzen würden, würde das Jahr für Jahr Milliarden kosten.
Ein weiterer Punkt: Ab 2027 müssen mindestens 70 % des verwendeten Stroms aus erneuerbaren Quellen oder wiederverwendeter Energie stammen. Das ist kein Vorschlag - das ist eine verbindliche Vorgabe. Wer das nicht einhält, verliert die Lizenz. Die Regierung will nicht nur Mining, sondern grünes Mining.
Steuerpflicht: Was Sie als Miner zahlen müssen
Was Sie minen, ist steuerpflichtig. PVARA teilt Ihre Mining-Daten ab Mitte 2025 mit dem Federal Board of Revenue (FBR). Sie müssen Ihre Einkünfte aus Mining in Form IT-1 melden - und das bis zum 30. September jedes Jahres.
Die Steuern sind progressiv: Bis zu 600.000 PKR Einkommen pro Jahr werden mit 5 % besteuert. Ab 12 Millionen PKR zahlen Sie 35 %. Das ist nicht niedrig - aber vergleichbar mit anderen Ländern. Wer Kryptowährungen verkauft, die er selbst geminert hat, zahlt eine Kapitalgewinnsteuer von 15 %. Keine Steuerhinterziehung. Keine anonymen Konten. Alles wird dokumentiert.
Shariah-konformes Mining - eine Lösung für religiöse Bedenken
Ein oft übersehener Aspekt: Pakistan ist ein Land mit starker religiöser Prägung. Viele Gelehrte lehnten Kryptowährungen ab, weil sie als spekulativ oder unklar in ihrer Natur galten. Um diese Hürde zu überwinden, hat PVARA spezielle Regulatory Sandboxes für Shariah-konforme Mining-Operationen eingeführt. Hier können Unternehmen mit islamischen Finanzberatern zusammenarbeiten, um Mining-Modelle zu entwickeln, die auf Gewinnbeteiligung (Mudarabah) oder Dienstleistung (Istisna) basieren - und nicht auf reiner Spekulation.
Diese Sandboxes sind kein Marketing-Gimmick. Sie sind ein strategischer Schritt, um die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung zu erhöhen. Und sie funktionieren: Mehrere lokale Firmen haben bereits Anträge eingereicht, um ihre Mining-Pools nach islamischen Prinzipien zu strukturieren.
Warum es trotzdem noch Probleme gibt
Die Regulierung ist ein Meilenstein - aber nicht das Ende der Geschichte. Die Zentralbank der Pakistan (SBP) hat im August 2025 nochmal klargestellt: „Kryptowährungen sind kein gesetzliches Zahlungsmittel. Banken dürfen nicht mit ihnen handeln.“ Das ist ein Widerspruch. Sie erlauben Mining, aber verbieten den Banktransfer der Gewinne. Wer seinen Mining-Erlös auf ein Bankkonto bringen will, muss oft auf Krypto-Börsen oder Over-the-Counter-Märkte ausweichen. Das ist unsicher und unpraktisch.
Dazu kommt: Die Pakistan Crypto Council (PCC), die bisher als Lobbygruppe fungierte, soll laut einem Senatsbeschluss vom September 2025 vom Finanzministerium ins Ministerium für Informationstechnologie verlegt werden. Warum? Weil digitale Assets mehr mit Technik als mit Finanzen zu tun haben. Das deutet darauf hin, dass die Regierung noch nicht ganz weiß, wo sie die Verantwortung einordnen soll.
Was kommt als Nächstes?
Phase 2 der Lizenzierung beginnt im ersten Quartal 2026. Dann wird es für kleinere Miner möglich sein, sich zu bewerben - vorausgesetzt, sie haben mindestens 100 PH/s Hashrate. Das ist nicht viel - ein einzelner ASIC-Miner bringt etwa 100 TH/s. Also brauchen Sie mindestens 1.000 Geräte, um diese Schwelle zu erreichen. Das ist kein Hobby mehr - das ist ein kleines Unternehmen.
Die Regierung will keine Einzelpersonen, die ihren PC zum Minen nutzen. Sie will industrielle Miner, die in Lagerhallen oder speziellen Zonen betrieben werden. Und sie will sie kontrollieren. Die Zukunft von Mining in Pakistan ist nicht dezentral - sie ist zentralisiert, reguliert und international.
Der Markt: 21 Milliarden Dollar und wachsend
Pakistan ist der drittgrößte Kryptowährungs-Markt der Welt - mit über 40 Millionen Wallets. Nur Indien und die USA haben mehr Nutzer. Und jetzt, wo Mining legal ist, könnte dieser Markt in zwei Jahren um 15 bis 20 % wachsen - also um 3 bis 4 Milliarden Dollar. Das ist kein kleiner Betrag für eine Wirtschaft, die unter Inflation und Devisenmangel leidet.
Die Regierung sieht in Mining nicht nur eine Einnahmequelle - sie sieht eine Chance, Technologie-Unternehmen im Land zu etablieren. Der Chef von PVARA, Bilal bin Saqib, sagte es klar: „Wir stehen nicht mehr hinter der Welt. Wir setzen eigene Trends.“
Fazit: Ein neues Kapitel - mit vielen Regeln
Was 2025 in Pakistan passiert ist, ist kein Experiment. Es ist eine bewusste, gut durchdachte Umstellung von Verbot zu Kontrolle. Es ist kein Freifahrtschein für Kryptowährungen - aber auch kein Verbot mehr. Es ist ein strenges, aber funktionierendes System. Wer minen will, muss bereit sein, hohe Hürden zu überwinden: teure Lizenzen, strenge Compliance, industrielle Stromkosten und klare Steuern.
Es ist kein Land mehr, in dem man heimlich einen Miner in der Garage betreibt. Es ist ein Land, das sich als globaler Akteur in der digitalen Wirtschaft positioniert - mit Regeln, die nicht nachlässig sind, aber klar und durchsetzbar.
Ingo Schneuing
Dezember 5, 2025 AT 17:35Heidi Gademan
Dezember 6, 2025 AT 09:34